Kunstherz­therapie & Forschung

Die Zukunft in die Gegenwart bringen

Zweieinhalb Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer chronischen Herzinsuffizienz. Der goldene Standard bei der Therapie der terminalen Herzschwäche ist nach Ausschöpfung aller anderen Behandlungsmöglichkeiten bis heute die Herztransplantation. Von diesen zweieinhalb Millionen stehen deshalb rund 1000 Menschen auf der Warteliste für eine Herztransplantation. Doch da wir in Deutschland einen signifikanten Organmangel feststellen müssen, sterben rund 1/3 der Patient*innen auf der Warteliste, noch bevor ein passendes Spenderherz gefunden werden kann. Damit aber das eigene Leben zukünftig nicht mehr vom Tod eines anderen abhängig ist und Wartezeiten nicht zum Tod führen, setzen sich viele meiner Kolleg*innen und ich vehement für die Verbesserung und weitere Erforschung der Kunstherztherapie ein. Denn für mich gehen Herzchirurgie und Forschung eine untrennbare und zwingende Symbiose ein, damit sich der Behandlungsstandard langfristig verbessern und optimieren kann. Noch sollen Kunstherzsysteme die Wartezeit auf ein Spenderherz überbrücken, doch die Vision und das Ziel der Kunstherzforschung ist die vollständige Ersetzung der Herztransplantation.

Kunstherz­systeme.

Total Artificial Heart (TAH)

Momentan sind in Deutschland zwei totale Kunstherzsysteme zugelassen: SynCardia, welches ich 2012 das erste Mal auch selbst implantiert habe, und seit Dezember 2020 auch Carmat Lange Zeit war das SynCardia das einzige klinisch zugelassene Kunstherzmodell, das bereits vor Jahrzehnten in den USA entwickelt wurde und seitdem das Leben etlicher Patient*innen verlängert hat. Neben dieser Chance auf Lebensverlängerung hat dieses Kunstherz auch einige Strapazen für die Patient*innen bedeutet: Ein außerhalb des Körpers befindlicher sieben Kilogramm schwerer Antrieb muss nach Implantation immer mittransportiert werden und durch die Luftdrucksteuerung des künstlichen Herzens und die vorhandenen Betriebsgeräusche entsteht eine dauerhafte Geräuschkulisse von bis zu 70 Dezibel. Damit sich die Lebensqualität von Menschen mit einem implantierten Kunstherz verbessern können, ist die Erforschung, Testung und Zulassung neuer und besserer Kunstherzsysteme alternativlos.

Noch nicht zugelassen, aber bereits vielversprechend und umfangreich erforscht sind folgende totale Kunstherzsysteme: Bivacor, ReinheartRealHeart und Zürich Heart.

Herzunterstüt­zungs­­sys­teme.

Left Ventricular Assist Devices (LVAD)

Handelt es sich bei der Erkrankung des Herzens um eine reine Linksherzinsuffizienz, kommen Herzunterstützungssysteme zum Einsatz. Diese haben schon heute den Vorteil, dass sie geräuschlos arbeiten und ihr extrakorporaler Antrieb in einer handlichen Größe leicht transportiert werden kann. Die drei meist genutzten Herzunterstützungssysteme sind HeratMate3, HeartWare und das vor allem bei Kindern und Jugendlichen Verwendung findende BerlinHeart.
Vielversprechende Unterstützungssysteme, die in näherer Zukunft zudem zugelassen werden könnten, sind ReinVAD
, Leviticus-Cardio FIVAD und Corewave.

Im Laufe meiner ärztlichen Tätigkeit habe ich viel Erfahrung und Wissen auf dem Feld der Kunstherzsysteme und Herzunterstützungssysteme sammeln können und arbeite aufgrund dieser Expertise auch oft in ausländischen Krankenhäusern und Forschungsinstituten mit.

Damit die Zukunft der Herzchirurgie revolutioniert werden kann und sich die bisherigen Kunstherz-Modelle nachhaltig verbessern, arbeite ich aktiv daran, die Forschung voranzutreiben. Meine Vision ist es, in einigen Jahren im eigens gegründeten Kunstherzzentrum auch aus dem 3-D-Drucker oder der Stammzellenzüchtung produzierte Herzen erfolgreich implantieren zu können.

Organspende.

Der derzeitige Goldstandard

Bis sich der Goldstandard allerdings ändert, ist die Organspende weiterhin der entscheidende Faktor für das Überleben herzerkrankter Personen. Deshalb möchte ich jeder und jedem eindringlich den Besitz eines Organspendeausweises ans Herz legen.

Hier Organspendeausweis ausfüllen und herunterladen

Historie der Kunstherz­therapie.

Die Entstehung des künstlichen Herzschlags

In der Herzchirurgie ist in den letzten 100 Jahren viel passiert: In den 1950er-Jahren begann mit der Erfindung der ersten Herz-Lungen-Maschine durch John Heysham Gibbon die Revolutionierung der bisherigen Standards in der Humanmedizin. Michael Ellis DeBakey verbesserte nicht nur die soeben erfundene Herz-Lungen-Maschine, sondern war auch an der Entwicklung chirurgischer Verfahren für das Kunstherz beteiligt. Bevor es allerdings soweit war, dass das erste Kunstherz von Denton Cooley 1969 erfolgreich verpflanzt wurde, gelang es Christiaan Neethling Barnard erstmals eine Herztransplantation am Menschen durchzuführen. Diese historischen Höhepunkte in der Geschichte der Herzchirurgie und Kunstherztherapie legten den Grundstein für die Entwicklung verschiedener Kunstherzsysteme wie das ReinHeart oder ReinVAD, an deren Erforschung ich selbst aktiv mitarbeite. Seitdem ist in der Herzchirurgie kein Stillstand zu verzeichnen, sondern ganz im Gegenteil: Es wird rege an einer stetigen Verbesserung der Behandlungsstandards gearbeitet.

Meine Tätigkeiten im Ausland.

Operationen und Forschung

Proktorin für linksventrikuläre Herzunterstützungssysteme

Fortis Memorial Hospital Neu Delhi

Indien 2015-2016

Aufenthalt im Cardiovascular Innovation Center (Tierversuchslabor)

Louisville/Kentucky

Vereinigte Staaten von Amerika 2014

Aufenthalt im Texas Heart Institute

Texas

Vereinigte Staaten von Amerika 2013

Proktorin für linksventrikuläre Herzunterstützungssysteme (Heart Mate II/ReliantHeart )

im Herzzentrum Istanbul

Türkei 2012-2013

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Dr. Dilek Gürsoy
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